Renaissance des Monumentalen #1: Das Revival der Rotunde im Wiener Prater

Heuer jährt sich die legendäre Weltausstellung in Wien zum 150. Mal. Unter dem Motto „Vision und Aufbruch“ widmen sich zahlreiche Wiener Institutionen diesem Ereignis, das die Entwicklung der Stadt zur Weltmetropole des 19. Jahrhunderts beflügelte. Und auch wir mischen dabei ganz vorne mit, denn mit PANORAMA VIENNA eröffnen wir 2023 eine spektakuläre neue Ausstellungsstätte der besonderen Art: Sie ist nicht nur eine Reminiszenz an den legendären 1873 errichteten Kuppelbau, der zum Wahrzeichen der Weltausstellung wurde, sondern revitalisiert auch die Tradition der Rotunde im Wiener Prater als monumentales Spektakel für das 21. Jahrhundert – und zwar mit dem Bau einer modernen Stahlbeton-Rotunde.

 

Im Gleitbau-Verfahren realisiert, werden wir sie zur Präsentation einer noch nie dagewesenen Ausstellungsform in Wien nutzen: In unserem ca. 33 Meter hohen Bauwerk – mit einem Außendurchmesser von ca. 36 Metern – werden wir gigantische Kunstformate in Form von analogen 360-Grad-Riesenrundbildern präsentieren, die in ihrer Größe und Dimension exklusiv nur vor Ort auf der Innenseite unserer Panorama-Rotunde für die BetrachterInnen erlebbar sein werden.

 

Unserem Leitspruch „Alles Perspektive“ folgend, sprengt die Dimension des voll auf die BesucherInnen ausgerichteten Standpunktes (Polyperspektive) die Grenzen des vorhandenen Raumes im Inneren der Rotunde und schafft dadurch einen einzigartigen illusionistischen Bildraum, den die BesucherInnen von einer Plattform aus Stahl mit Ebenen in drei, sechs, zwölf und fünfzehn Metern Höhe detailliert und in Ruhe erkunden können.

 

 

Aktuell befindet sich unsere Rotunde in Bauabschnitt 1, zuletzt wurde Ende Februar die massive Bodenplatte – bestehend aus 220 m3 Beton – gegossen. Und der nächste herausfordernde Meilenstein steht bereits bevor: der Bau der spektakulären und immens aufwendigen Dachkonstruktion. Aufgrund der speziellen Voraussetzungen, die zu berücksichtigen bzw. zu erfüllen sind, sowie ihrer beachtlichen Dimensionen – der Außenumfang liegt bei über 100 Metern, was der Länge eines Fußballfeldes entspricht – wird sie mithilfe einer gewaltigen Unterkonstruktion gestützt, die aus über 30 Meter hohen Stahlgerüsten im Inneren des Rundbaus besteht. Nach der Fertigstellung wird das Dach insgesamt zwölf Wochen benötigen, um sich zur Gänze zu setzen.

 

Und diese Stützkonstruktion wird auch nochmal für ein kleines Spektakel sorgen: Denn während man es bereits gewöhnt ist, zur Weihnachtszeit zumindest einen Coca-Cola-Truck live zu erleben, werden für die Antransporte der Staxo-Traggerüste zwischen 22 und 24 Sattelzüge in der Zufahrtstraße vorfahren – ein Anblick, den die BesucherInnen des Wiener Praters nur in Ausnahmefällen zu Gesicht bekommen. Im Sinne der Nachhaltigkeit planen wir zudem, den Rundbau über den Verlauf der kommenden Bauphasen mit einer Fassadenbegrünung zu versehen und den Großteil des Energiebedarfs von PANORAMA VIENNA mithilfe von Photovoltaik-Panels abzudecken – wodurch im besten Fall sogar zusätzlich Energie ins Netz eingespeist werden kann.

 

Mit unseren hoch immersiven und mit viel Liebe zum Detail inszenierten Ausstellungen im PANORAMA VIENNA entsteht ein vollkommen neues Konzept für den Wiener Prater, das zum 150. Jubiläum der Weltausstellung ein unvergleichliches visuelles Spektakel garantieren und gleichzeitig eine Renaissance des Monumentalen im 21. Jahrhundert einläuten wird.

 

Infobox PANORAMA VIENNA Rotunde
Baukran Höhe: 42,00 m
Auslegerlänge: 65,00 m
Fundament Beton: 94,00 m3
Fundament Bewehrung: 7.400 kg
Bodenplatte innen Dämmung Bodenplatte: 120,00 m3
Fläche Sauberkeitsschicht: 1.000,00 m2
Bewehrung Bodenplatte: 17.400,00 kg
Beton Bodenplatte: 220,00 m3
Decke und Träger Bewehrung: 58.600,00 kg
Beton: 240,00 m3
Antransporte Schalung: zwischen 22 und 24 Sattelzüge
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